Borderline - Kikis Story

„Wenn ich das Gefühl hatte für einen Mann wichtig zu sein, habe ich die Beine breitgemacht. Ich dachte Liebe bdeutet die Beine breit zu machen. In alle Ewigkeit, die Beine breit machen, um meinen Himmel zu sehen, mein kleines Stück Paradies. Ich habe die Beine breitgemacht, um zu vergessen, wer ich bin. Die Zurückweisung zu vergessen. Ich habe die Beine breitgemacht, um zu leuchten wie ein kleiner Stern.“


„Es ist warm in meinem Mund, aber meine Haut ist überall ganz kalt. Seine Arme sind zu weit weg von mir, er ist in meinem Mund gekommen wie in einem Kleenex und mein Mund und ich existieren nicht mehr. Ich rolle mich in einem Ball zusammen und werfe mich in den Mülleimer, weil ich so gern gehabt hätte, dass er mich in die Arme nimmt, dass er mich schaukelt, und mir sagt, dass er mir Sicherheit gibt, dass alles gut wird, dass er bei mir ist, bei mir, bei mir, bei mir ...
Aber er ist weg. Er muss immer weg. Aber er kommt immer ein bisschen zurück, weil er mag, dass ich ihn liebe. Ich hatte wirklich gesagt, dass ich alles anhalten werde: Die Wärme der Sonne, das Leuchten des Mondes, die Nässe der Ozeane. Ich würde alles anhalten. Ich würde alles anhalten um zu sein. Besser. Gut. Schön. Perfekt. Eine Hündin im Käfig unter Antibiotika. Ich hatte wirklich gesagt, dass ich alles anhalten würde, ich schwöre es.“

„Aber dann war da dieser Typ mit seinen zarten Händen,
die genauso waren wie sein Penis, und der mir die Füße leckte.
Und dann der Typ mit seinem Indianerblut der in meinem Bauch trommelte.
Und der Typ mit der Gitarre, er lachte wenn er kam.
Und dann der Junge, der mich heiraten wollte, mir Kinder machen, mir ein Bungalow kaufen wollte, alle nur denkbaren Vibratoren, um das zu kompensieren, was ihm fehlte.
Und dann war da dieses Mädchen. Dieses Mädchen, das mir Angst einjagte, so ähnlich war sie mir. Die mich hätte töten können, um meinen Platz einzunehmen.“

„Ich weiss nicht ob ich lieber weinen oder kotzen soll. Ich schwimme im Unwirklichen. Wenn ich aufhöre Fernsehen zu schauen, dreht sich alles wie ein Kalleidoskop. Meine Mutter hat sich gerade umgebracht, sie hat Litiumkarbonat, Diamonds und Valium geschluckt. Alle Pillen aufeinmal. Und dann hat sie geschriehn: „Ich liebe euch alle!“ An dem Tag hat meine Mutter beschlossen, Schluss zu machen, mit ihrem Leben und dem Leben der anderen. Meine Mutter hindert mich am Fernsehen, Meine Mutter schmeisst mir Knübbel in den Weg. Sie hat immer den besten Zeitpunkt für ihr Generve ausgewählt. So ist meine Mutter nun mal, sie muss immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, im Scheinwerferlicht.“

„Celine hat nicht aufgehört zu weinen , aber ich nicht, ich weine nicht. Das habe ich mir für später aufgehoben, wenn ich in einem Billighotel schlafe, und mich gerade von meinem Literaturprofessor habe vögeln lassen.“

„Das ist nicht in Ordnung, ich spiele unfair, ich schlage unter die Gürtellinie. Das ist meine Spezialität. Ich kann meine Gefühle nicht zurückhalten. Es kommt überall raus, wie aus einer vollgekotzten Papiertüte. Deswegen kann ich mich kaum kontrollieren, eigentlich kann ich mich überhaupt nicht kontrollieren. Ich explodiere. Ich bin meine eigene Bombe. Hiroshima in meinem Kopf, nach mir kommt die Katastrophe. Ich selbst bin mein schlimmstes Drama, und noch schlimmer ist, dass ich mich gefunden habe, bevor ich angefangen habe zu suchen. Und seit ich mich gefunden habe, werd ich mich selbst nicht mehr los. Also fragt nicht, wieso ich nicht lieben kann.“

„Ich bin von allem abhängig was mit Liebe zu tun hat. Es ist merkwürdig, wenn man mich liebt. Ich meine, dann, wenn es mir gut gehen sollte, dann laufe ich weg. Und dann wenn es weh tut, dann klammer ich. Als ob es unbedingt weh tun muss.“